SWOT-Analyse einfach erklärt: So findest du klare Strategien fürs Business

Irgendwann passiert es: Man sitzt da, starrt auf sein Business, das Projekt oder den Teamalltag und denkt – "Läuft. Irgendwie. Aber wohin eigentlich?" Genau da fängt strategisches Denken an. Und hier kommt die SWOT-Analyse ins Spiel. Kein esoterisches Management-Blabla, sondern ein ehrlicher Blick auf das, was ist. Und was kommen könnte.
Was du brauchst: Neugier, ein bisschen Zeit und den Mut, dich deinem Unternehmen mal ohne Schminke zu zeigen.
Das Wichtigste in Kürze
SWOT steht für:
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Strengths (Stärken)
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Weaknesses (Schwächen)
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Opportunities (Chancen)
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Threats (Risiken)
Du schaust: Was läuft gut? Wo hakt's intern? Was spielt dir der Markt in die Karten? Und was kann dich ganz real aus dem Tritt bringen? Aus diesen Antworten lassen sich Strategien ableiten, die nicht nach Lehrbuch klingen, sondern nach deinem Unternehmen.
Was ist eine SWOT-Analyse?
Eine SWOT-Analyse ist kein Methodenkoffer für Berater:innen mit Krawatte. Sie ist ein Denkrahmen. Du kannst ihn nutzen, wenn du wieder Klarheit willst. Oder eine Entscheidung brauchst, die nicht aus dem Bauch, sondern aus Substanz kommt.
Die vier Felder sind simpel – und genau darin liegt ihre Kraft. Du zwingst dich, strukturiert zu schauen:
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Was können wir? (Stärken)
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Was nervt intern? (Schwächen)
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Was bietet sich gerade an? (Chancen)
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Was droht uns extern? (Risiken)
Der Trick liegt nicht im Ausfüllen. Sondern im Hinsehen. Und in der Kunst, aus diesen Beobachtungen Handlung zu machen.
Wie funktioniert eine SWOT-Analyse konkret?
Zuerst: Du brauchst kein Tool. Keine App. Kein Whiteboard. Ein Blatt Papier reicht. Aber: Ehrlichkeit ist Pflicht. Oberfläche hilft hier nicht weiter.
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Worum geht es? Ein neues Produkt? Dein gesamtes Unternehmen? Ein Standortwechsel? Klär das zuerst.
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Welche Infos hast du? Feedback, Zahlen, Alltagsbeobachtungen. Alles zählt.
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Matrix aufmalen: Vier Felder. Oben intern, unten extern.
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Beantworten: Was sind deine 3 wichtigsten Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken?
Beispiel: Du willst ein digitales Angebot starten. Du hast technische Skills (Stärke), aber keine Reichweite (Schwäche). Die Nachfrage steigt (Chance), aber auch der Wettbewerb wird rauer (Risiko).
Das steht dann so in der Matrix:
Stärken | Schwächen |
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Technisches Know-how | Keine Community |
Agiles Arbeiten | Unklare Positionierung |
Chancen | Risiken |
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Trend zu Online-Lernen | Viele neue Anbieter |
Plattform-Förderungen | Preisdruck im Markt |
Jetzt beginnt der spannende Teil: Was machst du daraus?
Was ergibt sich daraus?
Die SWOT-Matrix ist keine Pinnwand. Sie will dich in Bewegung bringen. Und zwar über vier Strategietypen:
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SO-Strategie: Deine Stärken nutzen, um Chancen zu nutzen. (Du kannst Tech? Dann bau direkt ein Angebot für die neue Zielgruppe.)
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WO-Strategie: Schwächen beheben, um Chancen zu nutzen. (Du hast keine Reichweite? Dann bau Kooperationen oder Content.)
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ST-Strategie: Deine Stärken nutzen, um Risiken abzufangen. (Du bist schnell? Dann reagiere flexibler auf neue Player.)
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WT-Strategie: Schwächen mindern, um Risiken zu vermeiden. (Keine Community + steigender Preisdruck? Dann wird's Zeit für Differenzierung.)
Diese Kombinationen geben dir Handlungsspielräume. Und oft auch eine erste Entscheidung.
Wann macht SWOT Sinn?
Wenn du überlegst, wo du stehst. Oder wohin du willst. Wenn du dich festgefressen hast. Wenn zu viel im Kopf ist. Oder zu wenig Klarheit im Team. Die SWOT-Analyse eignet sich für:
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Strategische Neuaufstellung
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Markteintritte und -veränderungen
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Produkterweiterungen
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Geschäftsmodell-Reflexionen
Kurz gesagt: Immer dann, wenn du aus Reaktion wieder Handlung machen willst.
Und woher kommt SWOT eigentlich?
Das Format kommt aus Stanford. 1960er. Ursprünglich hieß das Ganze SOFT: Satisfactory, Opportunity, Fault, Threat. Später wurde daraus SWOT – weil "Fault" zu sehr nach Fingerzeig klang.
Die Idee war: Unternehmen sollen nicht in PowerPoints leben, sondern in der Realität. Genau das trifft bis heute den Kern.
In Deutschland ist SWOT längst angekommen. In Gründerplänen. In KMU-Strategien. In Förderanträgen. Und übrigens auch im öffentlichen Dienst.
Wenn du eine seriöse Quelle brauchst: orgHandbuch.de, Business-Wissen.de oder swot-analyse.net sind solide Anlaufstellen.
Meine Sicht der Dinge
Ich halte SWOT nicht für die Lösung aller Probleme. Aber für einen exzellenten Startpunkt. Vor allem, wenn der Kopf voll ist. Oder leer. Wenn du merkst, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst.
Was mir an der Methode gefällt? Sie zwingt dich, den Blick zu sortieren. Und zwar in vier Felder, die alles Relevante abdecken. Nicht mehr. Nicht weniger. Kein Buzzword-Bingo. Keine Theorie-Akrobatik.
Das ist nicht spektakulär. Aber oft genau das, was uns Unternehmer:innen am meisten fehlt: Ein klarer Blick. Eine ehrliche Bestandsaufnahme. Und dann ein simpler, konkreter Impuls: "Was ist mein nächster Schritt?"
Wenn du da rauskommst, hast du alles richtig gemacht.